Wer kennt das nicht, den Dauerärger mit den Paketdiensten. Zu faul in die 5. Etage zu laufen, Paket landet im EG beim Kiosk. Nicht schnell genug an der Haustür und der Fahrer fährt schon vom Hof. Beispiele was bei den Versanddienstleistern schief läuft gibt es genug. Und dann die Hotlines: Ewige Wartezeiten, häufig unhöfliche und patzige Antworten. Service sieht anders aus!

Da ist es nur Konsequent, dass die Verbraucherzentralen ein Beschwerde Portal eröffnet haben. Unter Paket-Ärger.de kann sowohl der Privatkunde wie auch der Händler seinem Ärger Luft machen. Auf der Beschwerde-Pinnwand kann jeder seine Erfahrung posten.

Das Portal ist ein guter Ansatz Probleme mit den Paketdiensten zu sammeln, darzustellen und zu kommunizieren. Denn als einzelner Betroffener ist man schlichtweg chancenlos. Gerade die Herausforderung des Sendungsverlustes ist bei allen Paketdienstleistern schlecht gelöst. Zwar rechtlich einwandfrei aber kompliziert und langwierig ist die Reklamation. Ich vermute, dass das genauso auch gewollt ist. Aus eigener Erfahrung als Großversender haben wir erst Verluste ab circa 20 Euro angezeigt. Geringere Warenwerte haben wir nicht gemeldet, da der Verwaltungsaufwand schlicht höher war als der Schadensersatz. Übertragen auf die enorme Anzahl an deutschlandweit transportierten Paketen, werden das Millionen sein die die Versanddienstleister jährlich einsparen.

Jedoch sollte man auch die Kehrseite der Medaille nicht außer Acht lassen. Da wo Menschen arbeiten passieren Fehler. Da wo viele Menschen arbeiten passieren auch viele Fehler. Die Anzahl an täglich versendeten waren ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Das bedeutet die Dienstleister und Zusteller arbeiten teilweise an ihren Grenzen. Im Markt herrscht ein enormer Wettbewerbsdruck. Und den Letzten beißen die Hunde. Das ist leider der Zusteller.

Ich bin gespannt auf die Veröffentlichung der Daten von Paket-Ärger.de. Gefühlt haben wir ja ständig Ärger mit irgendwelchen Sendungen. Aber da kann auch der subjektive Eindruck schnell täuschen. Seien wir doch einmal ehrlich: Tatsächlich liegen die Herausforderungen doch im ganz niedrigen einstelligen Prozentbereich, oder?