Es ist mal Zeit für ein Update. Das letzte Mal, dass die Plattform Crowdfox kritisch unter die Lupe genommen wurde, war 2016. Wie hat sich das Modell angepasst? Was sagen die Händler und was berichten die Konsumenten? Ist das Konzept zukunftsfähig?

Was nicht tötet, härtet ab

Die Kritiken, die das Unternehmen 2016 abbekam, waren hart und in weiten Teilen auch sehr berechtigt. Trotz der zweifelnden Auseinandersetzung mit dem Marktplatz gelang es Crowdfox, wichtige Investoren mit an Bord zu holen (z. B. Idealo), viel Kapital einzusammeln und sich einmal komplett umzukrempeln.

Lässt man die letzten 15 Monate einmal Revue passieren, dann ist schon einiges geschehen. Mann merkt, Crowdfox ist nicht mehr das von 2016.

Betrachtet einmal die Veränderungen im Detail, dann werdet auch ihr nicht drumherum kommen, dem Marktplatz trotz aller Kritik Respekt zu zollen.

Geschäftsführer Wolfgang Lang hatte eine Mammutaufgabe vor sich. Er hat Anwälte beauftragt, um einen für Händler und Konsumenten sicheren Auftritt auf die Beine zu stellen. Er hat viel und tief seine Prozesse angepasst und verändert. Was dabei raus gekommen ist, kann sich sehen lassen.

Vom Handelsagenten-Modell zum Marktplatz à la real.-/Hitmeister

Nachdem das ursprüngliche Modell, das für Konsumenten einer rechtlichen Prüfung nicht standgehalten hat, wechselte die Plattform zu dem eines klassischen Marktplatzes, wie wir es von Ex-Hitmeister kennen. Händler bieten ihre Ware auf Crowdfox an. Vertragspartner gegenüber dem Endkunden ist jedoch der Plattformbetreiber selbst.

Der Start verlief jedoch nicht ganz ohne Reibungen. Viele Argumente der Kritiker sind falsch. Einige Händler bemängelten, dass sie von Crowdfox angemailt wurden. Inhalt der Mail war die Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes zu einem speziellen Artikel. Diese Mails standen in der Kritik, weil die Anfragemenge unrealistisch gewesen sei und weil die Mails unzulässiger Spam seien. Crowdfox hat mittlerweile seinen Algorithmus angepasst. Natürlich ist die Kontaktaufnahme zu einem Händler absolut rechtskonform, wenn ich konkret ein Produkt anfrage und ein Angebot erhalten möchte. Wäre das nicht der Fall, dürfte kein Händler mehr zu neuen Lieferanten Kontakt aufnehmen.

Fazit: Das Modell, so wie es jetzt betrieben wird, ist okay.

Macht es für Händler Sinn, dort zu listen?

Die Plattform gehört, wie auch die anderen Marktplätze Rakuten, Hood, real und wie sie sonst noch heißen, zu den Marktplätzen der 3. und 4. Reihe.

crowdfox

(Quelle: similarweb)

Das mag böse klingen, ist aber gar nicht so gemeint. Einige Händler berichten von 5-stelligen Umsätzen monatlich, die sie bereits mit Crowdfox realisieren. Meine Empfehlung dennoch: Erst dann andere Marktplätze und Plattformen  anzugehen, wenn die Hausaufgaben auf den beiden großen erledigt sind. Es sei denn, die Plattform hat einen USP, den die Big Two nicht bieten können. Aber dazu demnächst mehr.

Fazit: Crowdfox ist mittlerweile zu einer seriösen und erwachsenden Plattform herangereift, die sich ernsthaft positioniert.

Was kommt mit Crowdfox-Business auf die Händler zu?

Bereits im April gab Crowdfox bekannt, dass sie ihr Angebot um eine reine Business-Plattform erweitern wollen. Eine Beta-Version ist bereits online gegangen:

Zwei Sachen scheinen ja gerade Mode zu sein: Business-Plattformen und Marktplätze aus dem Boden zu stampfen. Deshalb kommt es hier sehr genau auf die Ausrichtung an. Nicht die Plattform, die sich NUR auf den kleinen und mittleren Handwerker/Unternehmer konzentriert, sondern die Plattform, die auch in der Lage ist, Zugang zu den Konzernen zu finden, wird nachhaltig erfolgreich sein. Und ich glaube, Wolfgang Lang, Gründer und CEO von Crowdfox, hat da einen guten Ansatz gefunden. Dazu aber mehr in einem Follow-up-Artikel.

Frage: Welche Erfahrungen habt ihr mit Crowdfox gemacht?