Die Praxis und die Wünsche der Onlinehändler sehen leider anders aus.

Wie ich zuletzt auf dem #tdoh16 in einem Workshop beobachtet habe, wünschen sich viele Händler direkte Mail-Notification von den Marktplätzen. Bekommen sie aber nicht. Zumindest nicht auf dem richtigen Weg.

Überrascht über das geringe Learning

Wirklich perplex bin ich über das sehr geringe Learning vieler Händler. Sind doch gerade die direkten (Fake-)Mails der Marktplätze die Ursache der meisten Phishing-Attacken. Aktuell werden die unzähligen Amazon Fake-Angebote wie die Sau durch’s Dorf getrieben. Aber viele erinnern sich ja auch noch an die ausgetauschte Bankverbindung, die vielen eBay-Händlern dieses Jahr Nerven kostete.

Phishing Mail

(Quelle: wortfilter.de Facebook-Gruppe)

Warum ändern (sich) viele Geschäftsleute nicht(s)? Der Wunsch nach direkter und individueller Händlerkommunikation mit den verschiedenen Anbietern mag zwar groß sein, aber doch NIE über Mail-Accounts. Immer über die Plattformen und die dort eingerichteten Postfächer.

Zum Kopfschütteln brachten mich sowohl die „Gedankenlosigkeit“ der Händler als auch das geringe Risikobewusstsein der Plattformen.

Was wäre eine Lösung gegen Phishing Mails?

Marktplätze sollten die Notwendigkeit erkennen, dass individuelle Kommunikation über ihre Plattform möglich sein muss. Dazu gehört in meinen Augen besonders, dass verschiedene Rechte und Hierarchien vergeben werden müssten. Ergo: Mails müssen an einzelne Händler-Mitarbeiter geroutet werden. Ist es so schwer, das einzurichten?

Eine Verkäufer-App wäre auch eine Lösung. Eine gute Seller-App, die wesentliche Kennzahlen und Nachrichten mobil verfügbar macht, ist wichtig und notwendig für Marktplatzhändler.

In Sachen Sicherheit ist noch viel zu tun

Alle Plattformen haben noch viel Arbeit vor sich, ihre Marktplätze sicher zu gestalten. Dazu gehört die Möglichkeit, mehrere Nutzer mit unterschiedlichen Rechten zu einem Account anzulegen, aber auch die 2-Wege-Authentifizierung. Am Ende des Tages ist das natürlich ein Schutz der Händler vor der eigenen Dummheit (davon gibt es genug), aber auch diese Frage ist zulässig: Hast du schon einmal einem Blinden das Sehen beigebracht? Fazit: Rechnen musst du immer mit dem DAU!