Seit ein paar Wochen ist die schwedische Plattform Fyndiq auch in Deutschland aktiv. Sie operiert von Berlin aus. Händler können ihre Artikel auf der Plattform listen. 5% Provision werden für Verkäufe berechnet. Ähnlich wie bei Hitmeister tritt Fyndiq selbst als Verkäufer auf. In Schweden hat Fyndiq eBay bereits überholt. Fyndiqs Strategie kann kurz so zusammen gefasst werden: Als schnell reagierende Schnäppchen Plattform glaubt man hier Erfolg zu haben. Nahezu alle Fachmedien berichteten.

Der Markteintritt scheint aber eher unglücklich zu sein. Während bisweilen kaum Angebote auf der Plattform zu finden sind, werden dort eher illegale Produkte die hier in Deutschland sogar mit einem totalen Vertriebsverbot belegt sind, angeboten.

Fyndiq verkauft gefährliche und illegale Fahrzeugteile die gemäß §22a StVZO zulassungspflichtig sind. Der § 23 I StVG belegt solche Produkte mit einem Feilbietungsverbot (totales Vertriebsverbot) und stellt bei Verstoß eine Ordnungswidrigkeit fest. Damit drohen Fyndiq und den Händlern nicht nur ein empfindliches Bußgeld, und das kann mehrere hunderttausend Euro betragen, sondern auch die Beschlagnahme und Vernichtung der Ware.

Vor diesem Hintergrund möchte ich alle Händler vor Fyndiq warnen. Erst recht sollten sogenannte Workshops die von Fyndiq derzeit angeboten werden mit Vorsicht betrachtet werden. Es ist gerade für kleine Händler gefährlich wenn eine solche Plattform animiert illegale Produkte anzubieten.

Und ganz ehrlich: Als Plattform die in Schweden größer als eBay ist, sollte sie in der Lage sein legal Artikel anzubieten. Ich frage mich welche Rechtsanwaltskanzlei Fyndiq berät. Diese Rechtsanwälte sollten ihren Job ganz schnell an den Nagel hängen und lieber Büroklammern zählen anstatt zu beraten.

Über das Thema Feilbieten von illegalen Autoteilen werde ich demnächst ausführlicher berichten.