Ich fange einfach mal ganz von vorne an und erkläre was es so mit den EAN und GTIN auf sich hat.

Die EAN ist die European Articel Number, und die GTIN ist die Global Trade Item Number. Die Bezeichnung EAN ist zwar noch geläufig, aber heute wird eigentlich nur noch die Bezeichnung GTIN verwendet.

Die ganze Idee hinter den Nummerketten ist es eine eineindeutige Produktbezeichnung zu finden. Das bedeutet eine EAN/GTIN gibt es nur ein einziges mal auf der Welt UND sie bezeichnet auch nur ein Produkt.

Beispiel: Ein Restpostenverkäufer hat ein paar T-Shirts. Die T-Shirts haben bereits eine EAN/GTIN. Er will nun eine neue vergeben, da er die alte nicht kennt. Er macht das, stellt bei Amazon ein und bekommt von Amazon eine böse Mail. In der Mail heißt es, er solle die “richtige” GTIN verwenden, da es ansonsten zu “Dubletten” kommen könne. Amazon hat Recht. Ein Artikel kann NICHT 2 GTIN haben.

Die ganze GTIN Geschichte geht auf den UPC (Universal Product Code) aus den USA zurück. Da die USA ja nicht der Nabel der Welt sind, gab es dann eine Harmonisierung und hinten raus kam dann die GTIN. Es gibt 8,9, 12,13 und 14stellige Codizes.

Aus der schönen Nummernkette kann man nun einen Strichcode machen, den Barcode. Sinn des Barcodes ist es, dass er einfach maschinell lesbar ist. Dafür gibt es ja die netten Barcode-Scanner. Jeder kennt sie im Supermarkt.

So: Die GTIN gibt es also, damit jeder auf der Welt mit einer solchen Nummer immer das gleiche Produkt identifizieren kann. Den Barcode gibt es damit die GTIN maschinell gelesen werden kann.

Der Spaß hat jetzt erst einmal nichts mit dem Online-Handel zu tuen. Aber: Klar ist, wenn ich eine Eineindeutigkeit brauche, wie im Produkt-Feed, dann kann ich mich der GTIN bedienen. Damit kann ich dann eben auch ein Katalog basiertes Listing aufbauen das Google friendly ist. So hat’s Amazon gemacht. eBay hat’s vergeigt. eBay will’s jetzt richtig machen. Daher: GTIN.

Die große Frage ist ja jetzt noch die: Was machen Postenhändler, oder Gebrauchtwarenbuden ect. Brauchen die auch eine GTIN?

Ja, natürlich.

eBay hat zwar noch nicht für alle Kategorien die GTIN Pflicht eingeführt, aber sie wird kommen. So sicher “wie das Amen in der Kirche”. Und nicht nur für eBay, auch für Amazon und den eigenen Shop sind die GTINs ein Muss.

Klar. Es wird jetzt wieder eine Menge an Händlern geben, die der Meinung sind: Das brauch ich nicht!

Und das ist falsch. Neben eBay, Amazon und dem eigenen Shop, machen GTINs Sinn nicht nur auf den Plattformen, sondern auch im eigenen Lager.

Wenn jetzt klar ist warum eine GTIN gebraucht wird, dann geht es zur nächsten Sache: Wieviel GTINs braucht man eigentlich so?

Die Anzahl der benötigten GTIN hängt natürlich von der Anzahl an Artikel ab die Ihr bisweilen ohne EAN handelt. Und genau da passiert auch mal schnell der Fehler das die Menge falsch kalkuliert wird. Ein paar Beispiele:

Ich habe ein T-Shirt in 3 Farben und 3 Größen. Ich benötige also 9 GTINs. Jede Farbe ist in jeder Größe erhältlich. Damit ist jedes T-Shirt ein unterschiedlicher Artikel. Und damit braucht er eine eineindeutige Nummer. Eine GTIN.

Aus den T-Shirts mache ich nun Partner Bundels, also im Paket eines fürs Frauchen und eines fürs Männchen. Also kommen da eben noch mal 81 GTIN zusammen.

So, und nun endet der 1. Teil.

Im 2. Teil schreibe ich über GS1. Das ist die deutsche Vergabestelle für GTIN und da gibt es die GTIN.

Fast hätte ich es vergessen: Wenn Ihr Fragen habt, dann mailt mich doch bitte an, oder stellt sie in der Wortfilter-Facebook-Gruppe.