(Bild: eBay CEO Devin Wenig auf der Code Conference 2016 // Foto: Asa Mathat)

Warum eBays CEO eBay Indien verkaufte und 500 Mill. US$ in den Hauptrivalen von Amazon pumpt

Devin Wenig über das letzte Kapitel in Indien wilder E-Commerce-Story

Die jüngste Erschütterung der Macht auf Indiens wildem E-Commerce-Markt kam am Montagmorgen, als eBay angekündigte, dass man 500 Millionen US$ in den Top Amazon Konkurrenten Flipkart investiert. Als Teil einer 1,4 Milliarden US$ Finanzierungsrunde.

Teil des Abkommens ist auch, dass eBay seinen eigenen Indien-Markt an Flipkart verkauft und in eine exklusive Vereinbarung eintritt, in der eBay-Händler außerhalb Indiens an Flipkart-Käufer verkaufen können und umgekehrt.

Der Deal ist seit Kurzem bekannt aber dennoch eine kleine Überraschung. EBay besitzt schließlich auch noch 5% von Snapdeal, einem kleineren Konkurrent von Amazon und Flipkart.

Jason sprach mit eBay CEO Devin über den Verkauf, die Investition und mehr. Fragen und Antworten wurden in puncto Länge und Klarheit bearbeitet.

Können Sie erklären, wie Sie von der Investition in Snapdeal abgekommen sind um dann den Großteil Ihrer Beteiligung an Flipkart zu verkaufen – einen von eBays größten Konkurrenten?

Der Prozess begann vor fast einem Jahr. Wir schauten uns auf dem indischen Markt um und wollten sehen, wer gewann, wer verlor und was würden die nächsten Jahre bringen. Wir bewerteten sowohl eBay India als auch Snapdeal.

Und die Schlussfolgerung?

Ich beginne mal so: Ich glaube wirklich, dass der Markt ein starker Commerce-Markt sein wird. Es gibt einfach zu viele positive Dynamiken: zu viel wachsender Reichtum, zu viel Tech-Adoption, zu viel Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Es ist auch wahr, dass der Markt überhitzt. Es wurde irrational und wahrscheinlich in zu viele Unternehmen investiert. Eine sehr ungesunde E-Commerce-Dynamik. Die Schlussfolgerung war, zu konsolidieren, dass weniger Parteien wahrscheinlich eine gute Sache für den Markt wäre. Flipkart hatte einen sehr starken Jahresabschluss. Sie ziehen davon. Wenn wir also den Markt ernst nehmen, möchte ich in und mit Partnern investieren, die gewinnen werden. Schlussendlich kann es nicht zu 10 Gewinnern kommen, aber vielleicht zu einem oder zwei. Flipkart hat gute Voraussetzungen.

Ist es nicht ungewöhnlich, in ein Unternehmen zu investieren und dann – ein paar Jahre später – in einen seiner Konkurrenten?

Es ist ungewöhnlich. Ich glaube nicht, dass wir es vorher schon einmal so getan haben. Aber auf einem Markt, der sich so schnell entwickelt und wo die Dinge sich so schnell bewegen, muss man flexibel sein. Wir besitzen noch fünf Prozent von Snapdeal und es ist nicht so, als ob wir sie aufgeben. Aber wenn ich auf einem Markt sein will, will ich gewinnen. Das wird für eBay schwer, sodass Partnerschaften von entscheidender Bedeutung sind.

Es gibt Berichte, dass Snapdeal an Flipkart verkaufen wird. Nehmen Sie an, dass das passiert?

Nein, ich glaube nicht. Ich gehe nicht davon aus, dass es nicht passiert. Ich bin ein Minderheitsanleger in Snapdeal und es ist ihre Entscheidung. Es könnte natürlich sinnvoll sein, aber ehrlich gesagt bin ich nicht an diesem Tisch.

Wie sind die verschiedenen Teile dieses Abkommens zusammengekommen: Die Investition, der Verkauf von eBay India und die Handelsvereinbarung?

Verkauf und Partnerschaft waren die treibenden Kräfte. Wir machen Dinge wie die Investition um die Handelsvereinbarungen zu festigen. Es war nicht umgekehrt. Unser eBay-Indien-Geschäft wird mit Flipkart größer. Unser Inventar zusätzlich zu deren, wir teilen Käufer und haben jetzt mehr Breite. Unsere Investitionen, die von Microsoft und Tencent, setzen auf Wachstum – gesundes Wachstum. Flipkard hat jetzt eine breite Brust und eBay’s Brutto-Waren-Volumen um breit aufzustellen. Begeistert bin ich aber hiervon: Dieser exklusive Deal gibt uns eine gewaltige Verkäuferbasis. Sie können ihr Inventar exklusiv und weltweit auf eBay exportieren. Somit bietet Flipkart ein solides Standbein für ihre Verkäufer, um global zu bestehen. Und wir können im Gegenzug die Welt nach Indien bringen. EBay-Verkäufer auf der ganzen Welt können jetzt ihre Angebote zu Millionen von neuen Käufern in Indien bringen.

Wie besorgt sind Sie, dass es so viele unrentable Unternehmen auf diesem Markt gibt?

Die Konsolidierung zeigte, der Markt ist gesund und wir glauben, dass Flipkart das tun wird, was es braucht, um ein langfristiges Geschäft aufzubauen. Aber langfristig könnte zu langfristig sein. Es könnte mehr Geld und mehr Zeit brauchen, als wir annehmen. Bin ich besorgt darüber? Ja natürlich. Aber wir denken, dass diese Bewegungen auf dem Markt es viel wahrscheinlicher machen, dass sie in einem vernünftigen Zeitrahmen und durch Investitionen profitabel werden.

Das Interview führte Jason Del Rey. (Quelle: recode.net)