Am 20. Januar folgten 23 ausgewählte Unternehmen der Einladung von Amazon zum Kick-off Event der Initiative „Unternehmer der Zukunft“ in Berlin, um ihre Coaches zu treffen, die ersten Trainings zu erhalten und untereinander zu netzwerken.

Tag 1: Nur der frühe Vogel fängt den Markus

Bereits früh am Morgen trafen die Teilnehmer am Amazon Standort in den Krausenhöfen ein, pünktlich um 9:00 Uhr ging es los. Gleich zu Beginn bot Dr. Markus Schöberl, Director Amazon Seller Services Deutschland und Initiator von „Unternehmer der Zukunft“, allen Teilnehmern das bei Amazon typische „Du“ an und eröffnete damit die Veranstaltung. Er erläuterte, dass es heute nicht mehr genüge einfach „nur zu verwalten“, man müsse Neues probieren, wie es Amazon auch täglich tue. Selten seien die Chancen größer und die Barrieren geringer gewesen, um Neues zu unternehmen und seine Ideen zu verfolgen als in Zeiten des Digitalen Wandels. „Einfach mal machen, ausprobieren – Tatendrang und Innovationsbereitschaft – das sind genau die Eigenschaften, die es dafür braucht – und die uns hier und heute leiten werden“, so Schöberl.

KAVAJ rockt mit Jörg das Event

Nach dieser Einführung beeindruckte Jörg Kundrath, der Gründer von KAVAJ, im Interview mit seiner persönlichen Erfolgsgeschichte im E-Commerce, bevor nach einer kurzen Frühstückspause Daniel Krauss, einer der drei Gründer von FlixBus zu Wort kam.

Eine krasse Geschichte & großartige Learnings

Trends, Kosten und Möglichkeiten im Sektor Personenverkehr boten den drei Gründern eine Plattform, um ihr Unternehmen auf die Beine zu stellen. Die Idee, Mobilität ins 21. Jahrhundert zu bringen hatten schon viele andere, diese mit Bussen umzusetzen, die bis dato ein etwas verstaubtes Image hatten, war neu. So wurden Daten gesammelt, Möglichkeiten ausgelotet und allem voran Partner gefunden, welche die Busse stellen konnten, über die FlixBus selbst nicht verfügte. Mit einem Team aus regionalen Buspartnern und den IT/Tech Lösungen von FlixBus wurde der Markt für Fernbusse in Europa Stück für Stück erschlossen. Es folgte der Zusammenschluss mit weiteren strategischen Partnern und heute kann sich das Unternehmen als „best in class“ bezeichnen, mit mehr als 100.000 Verbindungen, über 1.000 Bussen, mehr als 900 Zielen und über 60 Millionen zufriedenen Kunden. Und noch ist der Weg nicht zu Ende.

Der Florian redet über Kohle

Nächster Programmpunkt: Das erste Coaching zum Thema „Digitales Unternehmertum & Kapital“, gehalten von Dr. Florian Heinemann, dem Gründer von Project A. Dieser startete seinen Vortrag mit einer These, die sich fast nahtlos an die Worte von Markus Schöberl anschließen lässt: „Der Einstieg war selten leichter, richtig groß zu werden dagegen selten schwerer.“ Dies sollte jedoch nicht als Warnung verstanden werden, sondern dazu anregen, schon beim Gründen darüber nachzudenken, welche Ziele man hat. Will der Unternehmer wirklich den ganz großen Wurf versuchen und sich starke Investoren an Bord holen oder ist für ihn das Wachsen aus eigener Kraft sinnvoller und passt besser zu seinem Geschäftsmodell? Die verschiedenen Varianten zur Investition zeigte Florian Heinemann in seinem Vortrag auf und stellte mögliche Wege dar, wie kleine Unternehmen Kapital schöpfen können.

Brand, Brand, Brand

Weiter ging es mit Philipp Fleischmann, Managing Director Handelsblatt Global, der einen Vortrag zur „Internationalisierung einer Marke“ mitgebracht hatte. In diesem stellte er die Situation der Printmedien sowie den Weg dar, den er zusammen mit seinen Kollegen gegangen ist, um das Magazin attraktiver zu machen. Tenor auch bei ihm: Für traditionelle Unternehmen können Veränderungen auch immer große Chancen mit sich bringen, um Innovationen zu schaffen.

Move forward

„Was passiert in den nächsten Wochen und Monaten?“, das erläuterte Jan Rüger, Head of Seller Services bei Amazon, und stellte den Teilnehmern den Zeitplan vor. Bis Juni haben alle Zeit, sich mit ihren Plänen und Zielen zu beschäftigen und diese auch in die Tat umzusetzen, auf der Abschlussgala wird feststehen, wer die Unternehmer der Zukunft sind. Nachdem Jan Rüger die Coaches vorgestellt hatte, wurden die Pärchen aus Coaches und Teilnehmern gebildet und nun wollten alle endlich richtig loslegen. Bei Currywurst – typisch Berlin – standen die Unternehmer mit ihren Coaches zusammen, tauschten sich aus und schmiedeten zusammen erste Pläne.

Basics, nichts als Basics

Nach dem Essen war ich mit meinem Vortrag zu den „Basics im E-Commerce“ dran. In drei Schritten versuchte ich den Teilnehmern aufzuzeigen, auf was sie achten müssen, wenn sie im E-Commerce unterwegs sind: „Was ist das Alleinstellungsmerkmal meines Unternehmens? Wie setze ich meine Ziele? Wo stehe ich und was sind meine To-dos?“ Ich gab ihnen Denkanstöße mit auf den Weg und Fragen, die jeder der Unternehmer für sich und sein Geschäft beantworten muss, um einen erfolgreichen Weg einzuschlagen. Es ging um ganz grundlegende Dinge, etwa darum, welche Aspekte zum Unique Selling Point gehören und wie man diese analysieren kann.

Ähnlich verhielt es sich bei den Zielen. Wo will ich eigentlich hin? Die Möglichkeiten, die hier zur Auswahl stehen, waren am Anfang für jeden Teilnehmer noch unübersichtlich. „Was ist der beste Weg für mich?“, fragten sich sicherlich viele während der Entwicklung von Offline zu Online. „Muss ich mein traditionelles Geschäft aufgeben oder funktioniert beides?“

Auch für den dritten Bereich: „Wo stehe ich?“ und „Was sind die To-dos“ gab ich erste Antworten und verwies auf meine Kollegen. Wir Coaches sind da, um zu helfen und Fragen zu beantworten. Aber auch, um den Teilnehmern manchmal die Augen zu öffnen und ihnen damit am Ende zum Erfolg zu verhelfen.

Amazon rockt so

Schließlich erklärte Maximilian Markert, Teamlead bei Amazon Marketplace, wie der Marktplatz generell aufgebaut ist, was es bei der Produktauswahl zu beachten gilt, nach welchen Produkten gesucht wird oder wie das Anlegen eines Verkäuferkontos funktioniert. Er stellte Services wie Fulfillment by Amazon, Prime durch Verkäufer oder Blitzangebote und gesponserte Produkte dar. Neben dem deutschen E-Commerce Markt, bietet sich Händlern die Möglichkeit, auch auf den fünf anderen europäischen Märkten aufzutreten. Diese verfügen bisher über 91 Millionen Besucher im Monat mit weiterem Wachstumspotential.

Yeah Workshops

Jetzt gingen die Workshops los. Die Coaches und ihre Mentees zogen sich zusammen in Konferenzräume oder eine ruhige Ecke zurück, die Unternehmer stellten ihre Firmen ihrem persönlichen Coach vor und bekamen direkten Input. In den einzelnen Sessions diskutierten Teilnehmern und Coaches intensiv und vor allem sehr offen über die einzelnen Inhalte. Immer wieder wurden neue Themen angeschnitten, Parallelen in den Unternehmen gesucht und über Lösungen gebrainstormt. Zusammen mit den Coaches wurde von den Unternehmern ihr Status Quo erarbeitet und was sie erreichen möchten, was sie sich von dem Förderprogramm versprechen, aber auch vor welchen Problemen sie noch stehen.

WTF kam da an Power rüber

Nach diesem intensiven Austausch den ganzen Tag über merkte man allen Teilnehmern an, dass sie bereit für eine Stärkung waren. Essen und Getränke wurden aufgefahren, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Viele der Teilnehmer nutzten auch noch zu später Stunde die Gelegenheit, mit ihren Coaches und den Amazon Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen. Aber auch unter den Teilnehmern selbst fand ein reger Austausch statt. Viele brannten darauf, mit dem Programm jetzt endlich durchstarten zu können.

Ab in’s kleinste FC

An Tag 2 ging für alle um 7:30 Uhr der FlixBus in Richtung Brieselang, zum Amazon Logistikzentrum. Dort angekommen staunten die Teilnehmer nicht schlecht über die Größe des Gebäudes. Nach einer kurzen Einweisung zum Thema Sicherheit ging es los mit der Führung durch die Hallen von Amazon. Angefangen vom Wareneingang und der Sortierung der ankommenden Waren, bis hin zu Verpackung und Versand wurde alles genauestens unter die Lupe genommen. Bereitwillig erklärten die Mitarbeiter jeden kleinen Schritt im Prozess und machten auch immer wieder an Hand von Beispielen deutlich, wie es bei dem Prozess von FBA und den Waren der Händler ablaufen würde. Das System der chaotischen Lagerhaltung wurde erklärt und auch wie man sich in diesem riesigen Gebäude überhaupt zurechtfinden kann. Richtig spannend wurde es dann nochmal bei der Verpackung der Waren. Woher weiß der Mitarbeiter, welche Kartongröße gerade die richtige ist? Wer garantiert, dass immer der richtige Versandaufkleber auf dem Karton ist? Wie funktioniert das eigentlich, wenn die Pakete als Geschenke verschickt werden sollen oder ein persönlicher Gruß in die Verpackung soll? Diese und noch viele andere Fragen wurden den Amazon Mitarbeitern gestellt und sie zeigten den Gästen gerne, wie ihr täglicher Arbeitsalltag aussieht.

FBA Y/N

Klaus Forsthofer, MarktPlatz1-Geschäftsführer, Coach und Logistikprofi, hatte eine spannende Session mit viel praktischen Ansätzen vorbereitet. Im Training wurde diskutiert, ob FBA immer die beste Lösung oder ob auch eine eigene Logistik sinnvoll für die Teilnehmer sei. Die Vor- und Nachteile wurden abgewogen und am Ende war klar, dass jeder diese Entscheidung für sein Unternehmen individuell treffen muss.

Krasses Weekend

Insgesamt lässt sich auf ein sehr gelungenes Kick-off Event zurückblicken, mit motivierten Teilnehmern, bereit zu lernen. Coaches, die ihre Mentees nach eingehender Analyse mit vollem Einsatz auf Erfolgskurs in Sachen E-Commerce bringen wollen. Ein glückliches Team von Amazon, das sich über den guten Start der Initiative freut. Und eines haben alle gemeinsam, die Vorfreude und Spannung auf die nächsten Wochen und Monate mit intensiver Zusammenarbeit, die am Ende hoffentlich von Erfolg gekrönt sein wird.