Fyndiq startete 2010 in Schweden und möchte nun seinen Siegeszug in Deutschland fortsetzen. Frederic Norberg freut sich wahrscheinlich ein Loch in den Bauch, als er Anfang 2015 feststellte, dass eBay sich aus Schweden zurückzieht. Fyndiq sieht sich selbst als Schnäppchen-Marktplatz. Ich berichtete bereits hier und hier. Seit meinem 1. Bericht über Fyndiq sind einige Monate vergangen. Was hat sich nun geändert und was kristallisiert sich heraus?

Fyndiq hat die fuckin’ richtige Strategie für Händler!

Was macht der Marktplatz richtig? Bevor er versucht, Händler auf die Plattform zu holen, kümmert sich Fyndiq zunächst erst einmal um eine ausreichende Palette an Schnittstellen zu den unterschiedlichen Dienstleistern. Erst dann sollen die Händler auf die Plattform kommen. Im Mai soll schließlich die Marketingmaschine hochfahren.

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Und genau so ist es auch richtig: erst die Schnittstellen, dann die Produkte, dann die Kunden.

Aber die beste Strategie hilft nicht, wenn die Kasse leer ist. Hierzu gab es bereits vergangenes Jahr eine Berichterstattung. Fyndiq hat sich durch eine Finanzierungsrunde die Kasse gut gefüllt. Nun möchte Fyndiq, nach eigenen Bekundungen, diese Kohle in die Expansion nach Deutschland fließen lassen. Damals wurde über einen Betrag von 20 Millionen € berichtet. Viele Plattformen und Marktplätze, gerade der 2. und 3. Reihe, denken ja dass sie sich mit Google AdWords und viralen Maßnahmen nach vorne spülen können. Klar, das ist eine Maßnahme, die auch mit Sicherheit Erfolg bringt. Aber wenn ich den großen Wurf landen will, dann spielen in meinen Augen immer noch die klassischen Medien, wie Radio und Fernsehen, eine große Rolle. In Schweden bedient sich Fyndiq auch dieser Möglichkeiten. Das finde ich gut und stimmt mich zuversichtlich, dass es auch in Deutschland gelingt.

Es ist fuckin’ einfach, auf Fyndiq zu verkaufen.

Den Verkauf über Fyndiq für Händler zu vereinfachen, war eine der Zielsetzungen, mit denen Fyndiq in Schweden an den Start gegangen ist. Genauso halten Sie es auch hier in Deutschland. Die AGB sind kein Hexenwerk und die Registrierung des Händlerkontos ist ratzfatz erledigt.

Keine fuckin’ komplizierten Kosten.

Zunächst einmal könnt ihr 6 Monate für lau verkaufen. Danach ist es recht einfach: 5 % Provision auf den Verkaufspreis. Das war’s. Nach 30 Tagen habt ihr die Kohle auf eurem Konto. Keine Abos, keine Laufzeiten. Keep it simple!

Das fuckin’ “Henne-Ei-Problem” gut gelöst?

Oftmals läuft es so: Die Marktplätze kommen mit ihren vermeintlich geilen Ideen an den Start, baggern uns Händler an und lassen uns dann im Regen stehen. Es kommen keine Umsätze. Warum? Keine Schnittstellen, keine Unterstützung beim Kundenservice und eigentlich nur Brasel. Fyndiq bietet von Anfang an einen ganzen Blumenstrauß an Schnittstellen, mit denen ihr eure Produkte easy listen könnt und es sind bereits alle führenden Transaktionsdienstleister am Start.

Das bedeutet, ihr habt nicht den Arsch voll Arbeit vor euch, um den Marktplatz einzubinden. Ihr könnt direkt professionell loslegen!

Selbst wenn es ein wenig dauert, bis Fyndiq auch bei den Kunden angekommen ist, so hält sich euer Risiko doch ernsthaft in Grenzen. Und ja: Ich empfehle, Fyndiq als Vertriebskanal mit einzubinden.

Fuckin’ planlos in Deutschland?

Das hört sich alles nach einem guten Plan an. Wenn die Hausaufgaben erledigt sind, d. h.: Schnittstellen laufen, genug Händler am Start, dann soll es ab Mai ans Eingemachte gehen. Fyndiq tritt nicht mit irgendwelchen unrealistischen Zielen an, sondern kommuniziert recht bodenständig, wohin der Weg führen soll. Ziel ist es, den Big Player ein wenig das fürchten zu lernen. Und ich denke, das sollte auch drin sein.

Nochmals zur Erinnerung: Fyndiq sucht noch Betatester für den Test der Schnittstelle zu Shopware. Als Belohnung gibt es 6 Monate Gratisverkauf.

Meine Meinung:

Da die Einstiegshürden sowohl im Registrierungsprozess wie auch durch den Umstand, dass alle wichtigen Schnittstellen am Start sind, minimiert wurden, gibt’s keinen Grund, Fyndiq nicht auszuprobieren. Zeit und Mühe sparen, um seine Produkte auf den Marktplatz zu schmeißen, bedeuten mehr Chancen als Risiken und Kosten!

Allgemein noch ein Tipp von mir: Viele Händler neigen dazu, ihre Artikel auf neuen Marktplätzen teurer anzubieten als auf Amazon und eBay. Klar. Kann ich verstehen, denn bei Amazon und eBay ist der Wettbewerb schon ziemlich zerstörend. Das hilft aber nichts! Wenn ihr einem alternativen Markt eine Chance geben wollt, dann solltet ihr höchstens mit den gleichen Preisen an den Start gehen.

Auch wäre es gut, zu überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, ein oder 2 % unter eure bisherigen Angebote zu gehen. Durch die niedrigen Gebühren, die Fyndiq berechnet, bleibt euch eh schon mehr übrig.

Warum dann also nicht einen neuen Marktplatz unterstützen, der euch fuckin’ Kohle übrig lässt?