Ab dem 23 März 2016 können sowohl Käufer wie auch Verkäufer eBay bei Herausforderungen rund ums Thema Rückgaben einschalten. Wenn beide Partner keine gemeinsame Lösung finden. Als Grund, warum jetzt diese “Schlichtungsstelle” einführt wird, nennt eBay: “Mit dieser Änderung wollen wir die Abwicklung von Transaktionen bei eBay weiterhin verbessern und das Vertrauen von Käufern wie Verkäufern in unseren Online-Marktplatz stärken.”

Was denn jetzt schon wieder?

Vielen Händlern werden jetzt wohl die Haare zu Berge stehen, denn sie werden sich fragen: Wo mischt sich denn eBay jetzt schon wieder ein?

Im Grunde ändert sich aber nicht wesentlichen viel. Es werden nur weitere Rückgabegründe über den eBay-Käuferschutz abgedeckt. Der richtige Name ist in meinen Augen im übrigen nicht eBay- Käuferschutz, sondern einfach nur eBay-Schutz, denn auch Risiken der Verkäufer werden dadurch abgedeckt.

Und ist es sinnloser Mist oder taugt das was?

Das ist immer eine Frage der Ausgestaltung im Detail. Also: welche Handlungsfreiheit und Handlungsanweisung werden den Mitarbeitern im eBay Customer Service gegeben? Ich glaube hier muss man ein wenig abwarten. Erfahrungswerte müssen zeigen, wie eBay im Einzelfall entscheidet. Erst dann kann man die Erweiterung bewerten.

In der Vergangenheit gab es jedenfalls Kritik an den Entscheidungen der eBay Mitarbeiter.

Besonders interessant dürften die folgenden Möglichkeiten sein, bei denen der Verkäufer eBay nun einschalten kann: Rückgabe eines falschen Artikels, Rückgabe eines beschädigten Artikels und der Artikel wurde nicht zurückgeschickt.

Fluch oder Segen?

Meine Meinung:

Ich finde die Idee nicht schlecht. Entscheidend wird hier sein, wie die Ausgestaltung tatsächlich ist. Auch wenn viele Händler vielleicht meckern und sich ungerecht behandelt fühlen, so sehe ich das teilweise ein wenig anders.

Mitunter ist es aus wirtschaftlichen Gründen und auch aus dem Blickwinkel der Kundenzufriedenheit und des Kundenservices schlicht besser, die Pobacken zusammen zu kneifen und gegenüber dem Kunden zu regulieren. Und da ich der Meinung bin, dass vielen gewerblichen Händlern dieser Service und auch wirtschaftlich orientierte Blickwinkel fehlen, halte ich eine Unterstützung von eBay eigentlich für ganz gut.

Mir ist auch klar, dass es durch die Einschaltung eines Mittlers gleichzeitig auch eine Erhöhung der Betrugsmöglichkeiten gibt. Aber, und da denke ich fehlt vielen Onlinehändlern eine realistische Sicht auf die Situation, Betrug hat es schon und wird es immer geben. Und das ist kein Merkmal des Onlinehandels. Fragt einmal stationäre Händler, wie stark sie unter Ladendiebstählen leiden! Dort ist es üblich, dass solche Verluste mit einkalkuliert werden. Daher empfehle ich auch euch allen: Führt eine Excelliste und erfasst eure Verluste.

Das soll natürlich jetzt nicht heißen, dass eBay als Mittler nicht auch gefordert ist, innerhalb dieses Prozesses, die Verkäufer vor möglichen Betrügereien zu schützen.